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Was sind Geschicklichkeitsspiele?
Art. 2 Geschicklichkeitsspiele (Art. 3 Bst. d BGS)
Als Geschicklichkeitsspiel gilt ein Geldspiel, das insbesondere die folgenden Voraussetzungen erfüllt:
a. Geschickte Spielerinnen und Spieler können über eine grössere Zahl von Spieleinheiten einen höheren Gewinn erzielen als andere Spielerinnen und Spieler.
b. Beim Blindspiel ist die Wahrscheinlichkeit gering, einen Gewinn zu erzielen.
c. Die Spielerinnen und Spieler haben mehrere Optionen zur Beeinflussung des Spielverlaufs.
d. Ein erfolgreiches Spiel erfordert Fertigkeiten einer gewissen Komplexität.Verordnung über Geldspiele (Geldspielverordnung) (VGS, SR 935.511)
Der Begriff der Geschicklichkeit ist für Geldspielautomaten noch nicht abschliessend definiert worden. Was bedeutet eigentlich Geschicklichkeit?
Geschicklichkeit ist die Fähigkeit, bei der Aufgaben durch Konzentration, Geduld, Schnelligkeit und Bewegung oft durch Feinmotorik gelöst werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschicklichkeit, 25.7.2019
Es sind also vielfältige Fertigkeiten, die benutzt werden sollen, um eine Aufgabe zu lösen. Oft in Kombination miteinander. Diese Fertigkeiten können gelernt und geübt werden. Es gibt also eigentlich keine «geschickten» oder «ungeschickten» Menschen, sondern solche, die «ungeübt oder unerfahren» sind im Gegensatz zu anderen.
Das wichtigste Merkmal für ein Geschicklichkeitsspiel ist, dass ein Spieler nach einer gewissen Anzahl von Spielen immer «geübter», also geschickter wird. Ein Spieler sollte in der Lage sein, nach einer Lernphase von einigen Spielen den maximal möglichen Gewinn zu erzielen. Der Spieler kann also Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen im Gegensatz zu den Glücksspielen, bei denen der Spielausgang nicht beeinflusst werden kann.
Bei jedem Spiel gibt es auch Komponenten, die nicht beeinflusst werden können. Reine Geschicklichkeitsspiele gibt es nicht. Gerade die Mischung aus Glück und Geschick machen die Geschicklichkeitsspiele interessant, man denke an spannende Brettspiele wie Eile mit Weile oder Kartenspiele wie das Jassen.
Unser Bestreben ist es, Geschicklichkeits-Geldspielautomaten zu entwickeln mit Spielen, die auch ohne den zusätzlichen Reiz des Geldgewinns gespielt werden.
Rechtliche Grundlagen
Seit das neue Geldspielgesetz am 1. Januar 2019 in Kraft getreten ist, hat sich bezüglich Geschicklichkeits-Geldspielautomaten einiges geändert. Die noch von der ESBK bewilligten Automaten dürfen nur noch während einer Übergangsfrist von 2 Jahren betrieben werden.
Aktuell wurden von der Gespa noch keine Automaten bewilligt. Betreiber von Grossspielen, unter die auch Geschicklichkeitsautomaten fallen, brauchen nach Ablauf der Übergangsfrist eine Veranstalterbewilligung.
Die Skilltrade GmbH hat seit dem 11. Juni 2020 eine Veranstalterbewilligung im Sinne des Geldspielgesetzes (Art. 21 ff. BGS). Sie ist berechtigt automatisiert durchgeführte Geschicklichkeitsspiele zu betreiben. Die Höhe der einzelnen Spieleinsätze darf höchstens 5 Franken und die Gewinnmöglichkeit höchstens 5’000 Franken betragen.
Vor dem 1. Januar 2019 kannte jeder Kanton eine andere Regelung betreffend Spielautomaten. Die Spieleinsätze, Höchstgewinne, Anzahl Automaten pro Lokal, etc. waren in jedem Kanton verschieden. Es gibt auch Kantone, in denen die Automaten als Warengewinnautomaten bewilligt sind. In diesem Fall werden Gutscheine ausgegeben. Dank dem hohen Unterhaltungswert der Automaten und der relativ langen Spieldauer werden Geschicklichkeits-Geldspielautomaten in einigen Kantonen als Unterhaltungsautomaten geduldet. In diesem Fall können nur Freispiele gewonnen werden.
Die Kantone sind angehalten, innerhalb der Übergangsfrist ihre Gesetze dem neuen Geldspielgesetz anzupassen. Die Kantone könne 3 Kategorien von Grossspielen zulassen oder verbieten: Casinos, Lotterien und Geschicklichkeitsautomaten. In denjenigen Kantonen, die Geschicklichkeitsautomaten zulassen, dürfen in Restaurants 2 und in Spiellokalen 20 Geldspielautomaten betrieben werden. Einsätze und Höchstgewinne werden schweizweit gleich sein.
Spielerschutz
Spielautomaten haben in der Schweiz eine lange Tradition. Bis 2005 waren Spielautomaten in Restaurants und Spielsalons weit verbreitet. Die damaligen Automaten waren eigentliche Glückspielautomaten. Der Gewinn war grösstenteils vom Zufall abhängig und der Spieler konnte das Spiel kaum beeinflussen.
Seit dem 1. April 2005 gibt es in der Schweiz diese Automaten nur noch in Casinos.
Geschicklichkeitsautomaten, die nach dem 1. April 2005 bewilligt wurden und aktuell betrieben werden, erfüllen strenge Anforderungen an die Fähigkeiten und an das Geschick der Spieler. Der Gewinn ist abhängig vom Geschick der Spieler. Unkonzentrierten Spielern ist es nicht möglich etwas zu gewinnen.
Die ESBK erhebt regelmässig Studien zu Glücksspiel und Spielsucht in der Schweiz. In der BASS- Studie von 2004 ist Spielsucht im Zusammenhang mit (altrechtlichen) Geschicklichkeitsautomaten noch ein Thema. In den Studien von 2009 und 2014 sind Geschicklichkeitsautomaten wegen den geringen Fallzahlen kein Thema mehr.
In den Kantonen, die Geschicklichkeitsautomaten erlauben oder tolerieren, sind keine sozialen Probleme wegen Geschicklichkeitsautomaten bekannt.
Gleichwohl verpflichtet sich die Skilltrade GmbH im Rahmen der Veranstalterbewilligung durch die COMLOT ein Sozial- und Sicherheitskonzept anzuwenden. Dieses wird durch den Verband SWISSPLAY ausgearbeitet und orientiert sich am Sozialkonzept von SWISSLOS
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